74 Log 230123
History of Listening
Ana-Maria Ochoa Gautier

Gautier, Ana-Maria Ochoa: Aurality. Listening and Knowledge in Ninetenth-Century Colombia, Duke University Press, Durham and London, 2014
auf Empfehlung von CdG

– intellectual history of listening
– different “new” technologies that existed prior to the invention of the phonograph (Gitelman 1999, 2006), the trace left by different genres of inscription on the work of music making (Szendy 2008; Johnson 1995)

  • critical work on the philosophical grammar of vocality and writing (Derrida [1974] 1997; Cavarero 2005; Cournut 1974)
  • the study of discourses and practices of the aural in fields such as physiology and acoustics that surrounded the invention of sound machines (Sterne 2003; Brady 1999; Steege 2012), and how specific historical periods prior to the emergence of mechanical sound reproduction sounded (Smith 2004; Rath 2003; Corbin 1998)
  • This recent “auditory turn” in critical theory is giving rise today to the increased formalization of sound studies (Sterne 2012a).
  • For Peter Szendy, the “critical force of listening” has often been “restrained and denied” (2008, 34).

(Ochoa 2014:21f.)

– This book builds on such work but inverts the emphasis on the relation between the written text and the mouth (implied by the idea of the oral) by exploring how the uses of the ear in relation to the voice imbued the technology of writing with the traces and excesses of the acoustic.

Szendy, Peter. 2007. Sur écoute: Esthétique de l’espionnage. Paris: Minuit.
Szendy, Peter. 2008. Listen: A History of Our Ears. New York: Fordham University Press.
Szendy, Peter. 2009. “The Auditory Re- turn (the Point of Listening).” Paper presented at the conference Thinking Hearing, The Auditory Turn in the Humanities, Butler School of Music, University of Texas, October 2–4.

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chez H. 230119
mit der Türe in der Hand… und die Forschung?

Stimmexperimente
zu «Schreiben mit Stimmen» bietet GRM wenig bis gar nichts, denn die Stimme ist keine eigene Kat., “mais non!“ Tonbandaufzeichnungen (Mikrophon) ohne Umwege über eine Partitur – das Tonband läuft, die Stimme tritt in Aktion – ein lautpoetischer Ansatz (Chopin, Dufrêne und Wolman). Vorallem Lautpoeten sind an der Stimme interessiert. im Unterschied zu Sprachexperimenten

Wo standen die Tonbandmaschinen?
Allen voran im GRM. GRM das Studio der Studios in Europa.
Alle sind sie vorbeigekommen, in der Nachfolge entstanden Studios in Köln, London, Mailand (so Debade)

In den Studios der GRM gilt die Arbeit den objects sonores. Zufragen, was in diesem Zusammenhang die Arbeit mit der Stimme auszeichnen, ein Sakrileg – NICHTS! Die Stimme ist ein object sonore unter objects sonores. Meine Fragen unangebracht. Denn für die musique concrète ist im Gegenteil entscheidend, die Quellen nicht länger mitzuhören/mitzudenken (also auch objets als Stimmmaterial zu verorten), denn das stört, die Gestalt der objects sonores zu erfassen. Die akustischen Objekte werden einem differenzierten Formenkatalog zugeordnet (vergl. Solfège). Das setzt eine Hörschulung voraus. Klingt manchmal wie Umerziehung, oft dogmatisch. Fazit: meine Fragen zielen in die falsche Richtung und rufen den Wunsch mir eine Lektion zu erteilen hervor (weil ich von Geräuschen keine Ahnung hätte).

Die GRM-Kompositions-Verfahren (sind doch bestimmt nicht für alle dasselbe?): Aufnahmen werden durch cut, pitch, loop und reverse (und ?) zu abstrakten akustischen Ereignissen ausgestaltet, wieder aufgezeichnet etc. Welche Konzepte stehen im Hintergrund der objects sonores? Vgl. „Tonhöhe“ als idealer Parameter, in Sinne von Hz (ein Sinus wäre bereits eine Angabe zur Quelle), ein durch eine Partitur festlegbares Ausgangsmaterial ohne Angaben zu einem Instrument. Sämtliche solche Hz-Töne, sie lassen sich zu Melodien, Intervallen, Akkorden verbinden – komponieren – soll mit den objets sonores ähnlich verfahren werden können, müssen sich diese in ein Kontinuum einbinden lassen (→ Traité).

Verstanden: das Potential des Tonbands differenzierte Informationen und nicht bloss abstrakte Tonhöhen aufzuzeichnen (jeder nasse Zungenschlag wird mitgehört (gerade das ein Verweis auf die authentische Aufnahme)), dieses Potential im Sinne eines Mit-Hörens, eines Hören-Verstehens wird im Zusammenhang der musique concrète zurückgedrängt – es soll keine Rolle spielen. Das Kontextualisieren der Klänge wird zurückgedrängt, alles „Dokumentarische“ ignoriert, wenn nicht missachtet, es wird nicht darauf hingehört, so, als ob’s dieser Aspekt verdrängt werden könnte – würden beim Komponieren stören(?). Die ausser-musikalischen Informationen werden in den kompositorischen Verfahren der musique concrète an den Rand gedrängt, was immer auf Körper verweist (Inbegriff des Schreibens mit Stimmen) wird ausgeblendet, REIN akustische Ereignisse werden angestrebt (Lautsprecherorchester).

Abstraktes Hören ist gefragt: Kategorien von Schaeffer: Dichte, Gewicht etc.

Ausgerechnet auf ein Verfahren, das die unterschiedlichste Rezeptionsformen (Kognitionsformen? / Wissensformationen?) verbindet (hören, lauschen, abhören, anhören, peilen, fokussieren, orientieren, verorten), wird ein abstraktes, auf Klangfarbentheorien begründetes Kompositionsverfahren projiziert. Trotzdem werden gewisse Spuren der Herstellung (der Aufnahmequellen und -verfahren) insbesondere von Ferreyra sehr geschätzt. Mit einer an Missmut grenzenden Geste kommentiert Ferreyra die musique electronique: sie Klänge seien so flach! mager, im Gegensatz zur (körperlichen, vollen?) musique concrète.

Die Stimme (Körper/Quelle) geht vergessen, verloren – das ist nicht ganz richtig, muss mehr GRM-UrMusik(!) hören, der Körper wird nicht überschrieben, das Ideal ist eine Komposition zum Erklingen zu bringen, die nur hervorgerufen wird, nicht gespielt…?? Warum um Himmelswillen sind die GRM vernarrt ins Tonband, sie wären doch die idealen Synthies?

Stadtwanderung zu den Ultra-Lettristen
Der Ultra-Lettrist der Stunde (Acquaviva) hat keine Zeit. Zwischen Tür und Angel: Chopins Nachlass irgendwo in England (wo er bis zuletzt gelebt hat), Dufrêne?, Wolman, Altagor in Beinecke

Nach Chopin hatten die Ultra-Lettristen nicht viel mit Rec. am Hut.

Nach Dufrêne hat Chopin keine Ahnung vom Körper.

Die Ultra-Lettristen und die Situationisten: die Kunst wird zu Leben/Stadt/Urbanism/Kunst.

Dérive (Wolman Debord), Séparation (Wolman)

Schreiben mit Stimmen diffundiert in Aktionen

Fazit I: Die GRM vermeidet das Hinhören auf Körper, obwohl die Körperlichkeit der Klänge geschätzt wird. Als Kompositionsverfahren zielt die musique conrète auf einen abstrakten Klangraum. Auf der anderen Seite betrieben die Ultra-Lettristen keine eigenen Studios. Ihre Aufzeichnungen grenzen an dokumentarische Verfahren, sie generieren offene, ambivalente Bezugsfelder zwischen Sprache, Stimmphysiologie und Körper. Die musique concrète vocal eines Henry Chopin interessiert sich nicht für die Vielfalt der Bezugsysteme des Körpers und überschreibt dessen Spuren durch zahlreiche Overdubs.

Fazit II: Ich untersuche den Einfluss des Magnétophons auf die kompositorischen Verfahren, die An-, Abwesenheit von Körpern, An-, Abwesenheit von deren Repräsentation, die Ein- oder Ausschlüsse aussermusikalischer Bezugsysteme in der Musik der 50er und 60er Jahre.

 

Anders in Once/Mills

Das von Subotnik(?) als eine der 12-Ton-Revolution gleichkommende Entdeckung gefeierte Tonband, wird von der GRM in ein kompositorisches Verfahren eingezwängt, das dieser ebenbürtig sein will, während Subotnik und Co den Neuanfang suchen. Statt von Avant-Garde, sprich akademischer Avantgarde  ist von Subkultur, sprich Counter-Culture die Rede. Die Institutionen spielt sehr verschiedene Rollen, Sorbonne versus Play-Ground-Universities.

 

Interviews

  • Beatriz Ferreyra, Komponistin (*19)
  • Simone Rist, Sängerin, Regisseurin (*19)
  • Nicola Debade (*19)
  • Jonathan Prager, spacialisateur (*19)
  • Véronique Alain, actrice (*19)

Archive

  • Mediathek IRCAM
  • Bibliothek Centre Pompidou
  • Archiv der Galerie Oudin
  • Bibliotheque National de France
  • Archive écrites de la Radio France

ultra-lettristische Orte

  • Salle Sociétés des Savantes
  • Rose-Rouge I&II
  • Relais de l’Odeon,
  • Tabou
  • Théâtre de France Odéon
  • Théâtre du Vieux Colombier
  • Chez Moineau

 

072 Log 221128 Once Festival

zwei Artikel

  • Leta E. Miller: Once and Again: the Evolution of a Legendary Festival, 2003
  • Ralf Dietrich: „Once and the Sixties“, in: Sound Commitments Avant-garde Music and the Sixties, Hrsg. v. Robert Adlington, New York, Oxford University Press, 2009, S. 169 – 186.

 


Leta E. Miller (*1947)
ONCE and Again: The Evolution of a Legendary Festival
New World Records, 2003
Dokumentinformation:
The document discusses the origins and history of the ONCE Festival, an annual avant-garde music festival held in Ann Arbor, Michigan in the 1960s. The festival was founded by a group of young composers and brought leading experimental musicians from around the world to Ann Arbor over its years of operation. It featured interdisciplinary performances and became a major center for new music during this period, though it operated independently from the University of Michigan School of Music.
Leta E. Miller ist Musikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Musik des 20. Jh. in den USA. Im Zentrum des Artikels steht das Once Festivals (1961-69) in Ann Arbor, Michigan, die Once Group, ihre  Kompositionen, Finanzen des Festivals und Locations des Festivals.

Once Group members:
Robert Ashley
George Cacioppo
Gordon Mumma
Roger Reynolds
Donald Scavarda
Anne Opie Counselman
(*1929), a model, actress, and writer. Anne was secretary of DAC [Dramatic Arts Center] in 1960–61 and would become one of the major forces assuring ONCE’s success: She arranged venues, housing for guests, and numerous logistical details (Millers 2003: keine Seitenangaben)
Mary Ashley: Perf.Interventionen
These productions, literally “built” at brainstorming sessions at the Ashleys’ house, became increasingly daring through the years; the initial ideas often came from Mary Ashley. (Millers 2003: keine Seitenangaben)

Roberto Gerhard:
“Is New Music Growing Old?,” Ann Arbor: University of Michigan publications 62, no. 18, Aug. 10, 1960.
On May 17, 1960, Gerhard delivered a public lecture, “Is New Music Growing Old?”, the title adapted from the last chapter in Theodor Adorno’s Dissonanzen (1956). He countered Adorno’s view that twentieth-century composition had declined from a pinnacle thirty years earlier, asserting, in contrast, that music’s “contemporary confusion” was healthy, “rather what one would expect from a social body deep in ferment and teeming with creative energy. It would seem a poor show if an epoch does not manage to develop its ‘contemporary’ ideas fully in all directions, to the utmost limits of contradiction.” In fact, Gerhard concluded, “we are witnessing nowadays a vigorous effect of stimulation of the older generation by the younger generation. (Millers 2003: keine Seitenangaben)

 


Robert Adlington: Sound Commitments Avant-garde Music and the Sixties, New York, Oxford University Press, 2009.

List of contributors
Introduction: Avant-garde Music and the Sixties
1. Avant-garde-Some Introductory Notes on the Politics of a Label
2. «Demolish Serious Culture!»: Henry Flynt and Workers World Party
3. Forms of Opposition at the ‹Politiek-Demonstratief Experimenteel› Concert
4. Aesthetic Theories and Revolutionary Practice: Nikolaus A. Huber and Clytus Gottwald in Dissent
5. «Music is a Universal Human Right»: Musica Elettronica Viva
6. The Problem of the Political in Steve Reich’s Come Out
8. ONCE and the Sixties: Ralf Dietrich
9. «Scream Against the Sky»: Japanese Avant-garde Music in the Sixties
10. After the October Revolution: The Jazz Avant-garde in New York, 1964-65
11. American Cultural Diplomacy and the Mediation of Avant-garde Music
12. From Scriabin to Pink Floyd: the ANS Synthesizer and the Politics of Soviet
Index

 

Ralf Dietrich: „Once and the Sixties“, in: Sound Commitments Avant-garde Music and the Sixties, Hrsg. v. Robert Adlington, New York, Oxford University Press, 2009, S. 169 – 186.

Wann: nach Great Depression, nach 2. Weltkrieg, McCarthy era
Wer: Milton Cohen (visual artist), Harold Borkin, Joseph Wehrer (Achritekten), Gordon Mumma und Robert Ashley (Composer), George Manupelli (film), Mary Ashley (1931–1996) video and performance artist, Cynthia Liddell (1944–2011) singer, member of the sonic art union, Anna Opie Wehrer (Dietrich 2009:170)
Wo: Dramatic Arts Center in Ann Arbor (DAC), Michigan, Americas Midwest (Dietrich 2009:170f.)
ID: nicht Avantgarde (historischer Ballast) sondern experimentell und elektro, in der Wissenschaft verwendete Begriffe
Triebfeder ist technologische Innovation =  Militärtechnologie (Dietrich 2009:172)

Die ONCE Group gehören zu den ersten outside NY und Los Angeles and SF, die mit Elektronik und Video experimentieren
Ökonomische Nachteil wird zum technischen Vorteil: sie konnten sich keine teuren Apparate leisten → shared electronics, kein institutional studio, ihre Kompositionen klingen allemal besser als alle anderen, so Dietrich. (Dietrich 2009:172).

Electronics and Aesthetics ­– Robert Ashley

  • the Public Opinion Descends upon the Demonstrators (Dietrich 2009:172f)
  • fokussiert auf die Rolle des Publ. (bei Cage ist das professional music establishment davongelaufen) – jeder Reaktion des Publ entspricht ein sonic response
  • something for Clarinet, Piano and Tape (Dietrich 2009:173)

beide Stücke leben von einem Kniff eine unmittelbare Reaktion (des Publ) zu provozieren, aber den Rahmen des Konzerts/Musik nicht zu tangieren

→ Ashleys Definition von Musik: es braucht einzig Publikum, „the occasion was marked by certain sounds“, andere erinnerten sich nicht daran etwas gehört zu haben, aber alle waren damit einverstanden „that a performance of music had taken place“

Im Interview mit Feldman (März 1963) wurden diese Gedanken weiter ausgeführt

  • Feldman: der grösste Fehler (Mangel) der graphic scores (NY-Scholl): statt der Befreiung der Sounds stehen sie für die liberation of the Performer
  • Ashley: begrüsst die Verschiebung von der Komposition zu theatralen Performances by flamboyant personalities, including composers themselves (La Monte Young)
  • = the liberation of the composer as a performer
  • Once ist das Festival of personalities
  • once ist mehr Fluxus, mehr Konzeptionelle Musik als die NY-School,
  • verhält sich wie POP-Art Bewegung zu Abstract Expressionism
  • Once pieces sind den konzeptuellen Stücken des Fluxus verwandter als denen der NY School und doch eigenständig.

Electronics and Politics – Gordon Mumma
(Dietrich 2009:174ff)

  • Soundblock 8: Epoxy

Cutup‘s von wiedererkennbaren Schnipseln: rasistische Radioprdiger, bis zu Reden bekannter Politikern, moderne Musik und reaktionäre Politik. Mumma, vgl. mit den Onces exponierte sich politisch am deutlichsten

  • Megaton ist sein wichtigster Beitrag zu Once Repertoire 175
  • early drone music
    (Dietrich 2009:184 Fussnote 24)

Zu Cut-up Verfahren als typische Magnettonband -„Methode“ – Burroghs Idee der cut-up technik, wie sie im Film verwendet wird, vergl Painter Brion Gysin in 1959, vergl Cage, Earl Brown, Robert Rauschenberg

Mummas als research associate in teh laboratory of theUniversity’s Institute of Science and Technlolgy (military sponsored): Militär bezahlt für die Forschung an Klängenm, die Erdbeben auszulösenkönnen  megatons: the bomb was dropped during the perforemance, it was into the minds oft he audience (Dietrich 2009:176) (Dietrich 2009:183 Fussnoten, 26, 27, 33)

Gaps and Changes
(Dietrich 2009:177)

1965 Once ist anerkannt, etabliert, als von 4 Kompositions-Stud. die „Grat Society“ (Greate?) ins Leben gerufen wird und die Once öffentlicht heruntermachen. Animositäten unter den Generationen die Great(?) Society sind 10 Jahre jünger: bathroom humor, drastisch, ambivalente Beziehung zu Once, Vatermörder

Once

  • long durational
  • prolongued attention
  • das teilen Once und NY-School
  • sustained tendium = slow motion events
  • Konzentration

Grat Society

  • Statt slow(motion): Action!
  • Onces in Theatralität übertreffen
  • cheap sensationalists

Es gab politischen Druck innerhalb der University, Once den support zu kappen. Die Unterstützung von Seiten National Endowment ua. kam zu spät.

Kalter Krieg: Die Biennalen (Venedig und Sao Paolo) werden zum Schlachtfeld des Kalten Kriegs, wo werden die Bilder von Rauschenberg von einer Militärmaschine nach Venedig geflogen, aber für die Musik (Once auf Einladung von Nono) gab’s kein Geld.

The ONCE Group

Wie weiter? Neue Strategien sind gefragt: Once als Touring Theater
(Dietrich 2009:179ff)

  • nicht professionelle Musiker einbeziehen
  • collective rehearsal and collective realisation prozess statt scores

once der amerikanische und vokale Gegnstück zu Kagels instrumentalem Theater

  • beide verwenden Gesten der Musik-Konzert-Konvention
  • beide sind nicht länger PURE-Musik
  • Ashley Formulierung: about-something
  • Kagel => Musik und ihre sozialen Komponente
  • ONCE => extramusikalische Phänomene
  • Once/couples: es geht um gender, roles, heterosexual relationship, sexismus und feminismus
  • Beschreibung von Ashleys: Kittyhawk und Combination Wedding and funural

New Audiences

Die Stücke wurden performativer, es wird gekocht etc. jüngere Akteure. The Place Where the Earth Stands Still 1966-67) sollte 72 Stunden dauern, an artifical closed world, das Publikum wäre eingesperrt worden (wäre/hätte/wurde?)

  • Ashely’s Wolfman und Wolfman Motor-City Revue (1967-68)

Once bleiben provokativ.
1970 kommt die politische Wende und das Ende von Once

Conclusions

Once Festival = 50er Jahre, New Music avant-garde-composer-performer Bewegung, Ann Arbor City, University. Ohne finanziellen Support blieb es eine Performance Gruppe, Auftrittsmöglichkeiten an den Universitäten Land auf Land ab. Das Festival fokussierte auf Kunst, die Once Gruppe auf die Gesellschaft

071 Log 230117

Anfrage Mills College Residency
Artikel von David Berman → 19221128

Biel
Wo fängt Schreiben mit Stimmen an?
eigene Praxis
→ Panoramafoto

→ Kommentar 17.1. 13h-17h
und später bei einem Glas Wein mit G. und in Gedanken an Fredi und was es heisst Wurzeln geschlagen zu haben und welche Krankheiten überstanden sind und wie es ist, nichts (wenig) zu tun zu haben und Zeit im Atomic Kaffee zu trinken und die löblich vielen Zeitungen zu lesen. Vom Art Ensemble of Chicago, das in Montreux prächtig aufgespielte, fragt sich wo sowas heute noch stattfinde, überhaupt noch stattfinde, Frage

Studio

  • Aufnahmen machen
  • Es fehlen Mikständer und auch ein gutes Mik für die Stimme
  • vergl. mit dem Material für den Hausgebrauch (2xNeumann)

Studio in der Froschaugasse einrichten
Mixer, Interface, Boxen, Mik, ev. Klip-mik für Trichter des Megaphons

Megaphon

  • Megaphon klingt immer gleich = Filter durch Trichter oder durch das eingebaute Mik – grotten schlecht?
  • Sich ein eigenes Megaphon bauen, bzw. das Megaphon umbauen.

Wir nehmen zwar auf, eher ein „Laufen lassen“, im zweiten Teil des Nachmittags viele Feedbacks, H. in seinem Super-Setup, ich mit meinem neuen Megaphon. Batterien für das alte kaufen, da läuft nichts mehr.

Fragen zum Megaphon-Feedback:

  • Grösse und Form der Mundhöhle
  • wie stark die Lippen das Mik abschliessen
  • Megaphontrichter abschliessen mit Karton
    Karton anheben vom Trichter mit linker Hand
  • grosses Megaphon sitzend spielen, Karton auf den Oberschenkel
    Megaphon nach unten gerichtet und mit der linken Hand anheben
    Die rechte Hand hält das Freisprech-Mikrophon
    Berührung der Lippen variieren, Druck
    Lippenschluss
    Lippenform
    Pulsieren Verschlusses
    Pulsieren umformung
    best. Frequenzen und nicht chromatisch
    = logisch, weil der Konus des Trichters / Frequenzgang des Mikrophons dominieren
    Feedback = Resonanzfrequenz
    lässt sich das ändern?

Praxis auch auf Magnétophon ausweiten
Magnétophon → Basel VIA, Patricia?

230119
Reaper tutorials gesucht: Monotrack….
Recording Your Band
This is Reaper

  • The Tracks
  • Editing

Mono and Stereo Sends
Split Stereo Tracks or combine
split stereo tracks or combine
macht aus Stereo Track zwei Monotracks
pan
item/item settings take channel mode: mono

 

230119
23:15
Sternstunde Philosophie Kim de l’Horizon
5` ”…dass ich auch nicht geplant hatte war gut, weil mein Körper sich auch so wie ein Medium anfühlte, wo ich diese Sachen chanelln konnte”
…dass sich irgendwas abtrennen lässt, glaube nicht an Binaritäten, an abgetrennte Körper, an Individuen, ich glaube, dass alles mit allem verbunden ist…. ein magisches Weltverständnis
Hexissche Praxis, ins Spüren kommen mit Monique Wittig
Monique Wittig (* 13. Juli 1935 in Dannemarie, Frankreich – 3. Januar 2003 in Tucson, Arizona)
Monique Wittig_Wiki

Heterosexualität ist keine Geschlechterpräferenz, sondern ein Regime, mit Foucault gesprochen eine Epistemologie, eine Wahrheitsproduktionsmaschine der Diskurse, dier Institutionen, des Markts, unserer Körperlichkeit, wie sie vorgelebt wird

 

230121
Kim ff (22’)

  • Essentialismen vermeiden / überwinden
  • körperliche Wahrnehmung
  • Praxis entwickeln, spüren, sprachlich vermittelt: schreiben als der Versuch Unterschlüpfe ins Bestehende zu hauen, neue Sinnlichkeiten zu formen
  • → Gegenzauber
  • fliessen, écriture fluide gegen die Spaltungen, binäre Spaltungen, Schwarz Weiss, das eine dominiert das Andere
  • écriture feminine (nach Wittig oder Hélène Cixous *1937, Oran), Kim will aber weder feminin noch männlich schreiben
  • das immaterielle Erbe annahmen, Traumata annehmen unser Handeln wird durch die Ängste, durch Verletzungen und Traumata geformt
  • schreiben als kollektiver Heilungsprozess
  • Schmerz, neg. Gefühlen Raum geben, nicht alles verstehen, sondern durch die Gefühle hindurchgehen  kollektive Schmerzen und kollektive Traumata Raum geben (es ist eben keine Nabelschau)

Neo-Materialismus
Haraway (*1944 Colorado)
Braidotti (*1954 Latisana)
Karen Barad (*1956 USA) (35’)

  • es geht um die Materie, um die Körperlichkeit. Materie ist nicht passiv, sondern aktiv = agency, alles hat eine eigene Wirkkraft. Neo-Materialismus kämpft gegen die Trennung von Geist und Körper (christliche Kultur), es gibt nur Körper, der Geist ist eine Funktion des Körpers, die Seele ist Materie selbst.

Wo bleibt die Willensfreiheit? (37:30)

  • meditieren…, es denkt
  • die Blutlinie durchtrennen und diese Schieße nicht mehr weitergeben (Amen!)
  • ….nicht familiäre Verbindungen ernstnehmen
  • Besitz = Recht etwas zu zerstören (Eva von Redecker)

Stop 42`