038 Lieu de Recherche 221220
Studio_GRM
Paris, 12.20.2022

039 Log 221220 Jonathan Prager
la concrétude
le solfège de l’objet sonore [sos]

Jonathan Prager
Né à Lyon en 1972, technicien du son de formation, il aborde la composition aux conservatoires de Lyon avec Denis Dufour et Jean-Marc Duchenne puis de Villeurbanne avec Bernard Fort. Sa pièce Eau de Lune a remporté le prix “résidence” du Concours international de musique électroacoustique de Bourges en 1996. Il fait partie de l’équipe du festival Futura depuis sa création en 1993. Il fonde à Lyon en 1995 son studio de création Piscine à Tokyo (composition, graphisme, pré-mastering, sites Internet…). Depuis 1998, il est professeur adjoint à la classe d’acousmatique du CNR de Perpignan. Interprète titulaire de l’acousmonium Motus depuis 1995, il assure régulièrement la projection des musiques acousmatiques en concert. Il a joué plus de 200 œuvres du répertoire dont une trentaine de créations mondiales, des classiques de la musique concrète aux jeunes créateurs d’art acousmatique, sur divers dispositifs de projection du son parmi lesquels ceux de l’Ina-GRM (Paris), du GMVL (Lyon), de l’Imeb (Bourges), du Gmea (Albi), de Cidma (Paris), du Coream (Grenoble) et du studio Forum (Annecy). En janvier 2001, il a renouvelé son contrat à la tête de l’acousmonium Motus jusqu’en 2003-2004. Il a joué lors des festivals “Futura” (Crest), “Aujourd’hui Musiques” (Perpignan), “Corpi del suono” et “La Terra Fertile” (L’Aquila, Italie), “Synthèse” (Bourges), “Le Bruit de la Neige” (Annecy), “Explo-sitions” (Paris), “Licences”(Paris), “Rebonds” (Albi), “Why Note” (Dijon), “Festival international de musique de Besançon”, “Aye Aye festival” (Nancy), “Art et environnement” (Claret), “Sons et images” (Gentilly), ainsi que dans le cadre du “Cycle acousmatique” de l’Ina-GRM, des concerts “Acore” (Lyon), et de nombreux autres concerts en France. (2010)
Jonathan Prager: Facebook

20.12.202
Entretien
Chez Prune
14:30 – 18h30
Jonathan Prager arbeitet als Professor für Komposition elektroakustischer Musik und als Spazialiseur (projection, interpretation) de la musique concrète. Er sei als Ayatollah der Interpretation verschrien («Interpretation» ist im Zusammenhang mit musique concrète ein umstrittenes Konzept). Und er repariert alte Studiogeräte insbes. Studer. Eine Pilgerreise nach Regensdorf war geplant, aber die Firma sei verschwunden, aufgekauft, ein Mitarbeiter der Firma und Erbauer/Ingenieur hätte alle Geräte und Baupläne weggebracht (wohin?).

bezüglich Equipment seien GRM und Radio interessant
aber nicht bez. Stimme
denn alle Klänge/Sounds/objets sonores are equal
Stimm- / Körper-Geräusche werden nicht unterschieden
radikal nach Helmholz
der Anfang mache «objectiver l’écoute»
sehr oft fehle/une manque d’analyse
ein Instrument spielen zu können sei keine Voraussetzung

was ist mit cresc., fff, dim, sforzato, attaque, fermate?
was, wenn keiner dieser Begriffe geläufig ist?
JP: kein Problem, es sei sogar gut. So würde den neuen Begriffen (solfège des objets sonores) keine alten Konzepte im Weg stehen
«sortir de la cause», wegkommen von „la source» der Geräusche zu hören

Welche Schritte führen zur composition electro-acoustique?

  • Enregistrements
  • après on les met ensemble, montage, mixage

JP verweist auf zwei verscheidene Zeitphänomene

  • temps réelle (real time)
  • temps décallé (verschoben)
  • → historische Begriffe

nach JP unterscheidet Schaeffer zwischen der musique concrète als einer Musik, die sich “assez vite” (in real time) entfaltet. Das sei was Schaeffer unter «konkret» verstanden habe. Im Vergleich zur musique abstraite, deren Realisation „verschobenen“ zu Zeit der Komposition zur Aufführung komme (sie muss nach einer Partitur erst noch eingeübt werden)
musique concrète = faire la musique en écoutant
nicht zu Verwechseln mit “Improvisation” parce que ce il n’y a pas l’intension de la composition

Lit.
L’interprétation acousmatique
Michel Chion: Guide de l’objet sonore

Begriffe von Schaeffer
La concrétude = prendre le son dans son charactère perceptif propres

je nach écoute wird unterschieden nach :

  • instruments / technicité
  • dB, Hz (scientifique)
  • perceptive (Schaeffer) / wie finden Eindrücke/Wahrnehmung zu Begriffe ?

Schaeffer spricht zB von der “masse du sons” ≠ Gewicht

  • simulacre (1948)

solfège de l’objet sonore

  • Vorläufer : was ist mit Walter Rutmann und sein film sans images: Weekend – eine konkrete Komposition
  • Schaeffer sei mit dem solfège de l’objet sonore sehr viel weiter gegangen

Pierre Schaeffer: l’objet sonore (1967)
Livre/CD: solfège de l’objet sonore, INA-GRM, Musidisc

Solfêge de l’object sonore avec Beatriz FerreyraGRM heute :

GRM heute:

  • auch im GRM wird mit protools gearbeitet, das sei Standart – was zeichnet die Möglichkeit im GRM zu arbeiten also aus ?
  • Morphogène, Phonogène, die hist. Equipment ist verloren oder weggeworfen worden, genau so wie die alten Komputer – was für ein Verlust!

Morphogène, Phonogène sind vgl. mit den aufkommenden, elektronischen Devices unhandliche Mamuttmaschinen. Sperrig. Reparaturanfällig. Heute eine Frage der Ingenieurskunst, des Instrumentenbaus mit Zeiteffekten, “Spannungeffekte” = Veränderung der Tonhöhen, (Spannung der Saiten, des Zwerchfells, der cordes Vocales…)

  • die disques du solfège sollten wieder herausgeben werden. Seit 2001 keine neue Edition mehr. Gutes Ansschauungsmaterial, interessant in der Form, Schaeffer, der alles erklärt..

implication / signes du corps dans la musique concrète = jouer le studio

  • les mondes et les ondes de Pierre Schaeffer = de faire le mixage, plutôt un travail solitarie
  • de petits / grands gestes / une certaine expressivité du corps
  • JP “danse” = vivre la musique, avec la lumière (spotlight) sur lui (am Mischpult)

4:50 …quel system d’écriture employez-vous?
PH: Aucun


Futura / GRM / GMEB / IRCAM / M&R musiques-recherches, Tape-music-movement → versch. Kontexte der Begriffe

Schreiben mit Stimmen – Mehrzahl
Dufrêne: Chopin sei sich nicht im Klaren, was er mit dem Körper mache. Der Körper als etwas Einzigartiges?, eine Einzelheit, eine gefühlte Einheit?, dessen Spuren nicht überschrieben werden sollten (Chopins exzessives Overdubbing)? Der Körper, der eine Stimme hat, die im enregistrement aufgezeichnet/registriert oder geschrieben wird. Welche Rolle spielt Psychoakustik? Stimmgeräusche, Interpretation der Geräusche als Körpergeräusche. Insbes. Atmungsgeräusche evozieren die menschl. Gestalt.

Auf die Klangfarbe/Gestalt fokussieren und von der Prod./Quelle abstrahieren.
Für Schaefer (wie Oliveros) steht das registrierende Alles-hören d. Mikrophon Modell.

JP: es sei komplizierter
nicht nur ein Frequenzen-Hören, sondern zB “la masse” etc.
→ das begriffliche Repertoire vgl. Schaeffer
in seiner Recherche steht der Kontext der Klangfarbe, kontextbezogene Anschauung (Kontextualisieren und Verstehen in einem?) im Mittelpunkt.

 


Schreiben mit Stimme (Einzahl)
Der integere Körper. Den Körper durch/mit der Aufnahme nicht drangsalieren / bedrängen / integer lassen/Unversehrtheit des Körpers. Die Aufnahme weder rückwärts noch vorwärts noch übereinander kopieren. Vgl. 156 Log Schreiben mit Stimmen_Workshop → Stichwort: Gewalt (einschreiben, einritzen)

Zeitachse. Deren Manipulation das dokumentarische Material in eine x-beliebige Materialsammlung überführt. Wolman hat die Zeitachse nicht manipuliert, und Dufrêne? Chopin kannte keine Grenzen. Dufrêne kritisiert Chopin bezüglich der Überlagerungen

Begriff der Dokumentation
Inwiefern ist Dokumentation nur “vermeintlich” dokumentarisch? “Präsentation” immer auch “Repräsentation” = es gibt nur symbolische Verschriftlichungsprozesse. Es gibt keine pure Datenschriften? Das Setting schreibt mit…?

038 Log 221220 Jonathan Prager
Historique de la Spatialisation
Interprétation, le relevé
Festival Futura

221220 Treffen mit Jonathan Prager (*1972, Lyon)
«composer, teacher and one of the few performers trained in the spatialization of acousmatic works»
(zit. n. inner space: Jonathan Prager)
facebook: Jonathan Prager


Das Acousmonioum

  • L’acousmonium a été inventée par François Bayle 1972-73
  • Bayles Verdienst ist es, den Begriff geprägt zu haben, ABER
  • das Lautsprecher-Orchester gab’s bereits = system de diffusion   = un l’ensemble d’hautparleur
  • Tatsache ist, so JP, dass Bayle nach einem Konzertbesuch in Bourges in dem verschiedene Lautsprecher (mit versch. Klangcharakteristiken) zum Einsatz kamen, dieses
  • Art von Lautsprecher-Orchester zum Modell nimmt. Ausgangspunkt sind versch. Lautsprechertypen und eben gerade nicht alles dieselben Lautsprecher. In Bourges wird dieses Dispositiv Gmebaphone (auch cybernéphone) genannt. Clozier ist noch heute nicht gut auf das Acousmonium zu sprechen – mit der Namensgebung wird es Bayle’s Erfindung

Christian Clozier
Clozier : The Gmebaphone Concept and the Cybernéphone Instrument

1950: Standart-Disply 4 Lautsprecher und zwar li, re, ein Lautsprecher oben und einer vorne?

  • Salle Cocteau
  • Spatialisation braucht 25 Jahre um formalisiert zu werden
  • On fait ce qu’on peut avec peu ou beaucoup de material, das mehr oder weniger kohärent zu Einsatz kommt

JP arbeitet seit 1995 mit einem Repertoire unterschiedlichster Stücke

  • er spricht von “Interpretation”
  • Voraussetzung = Fähigkeit die Stücke zu analysieren
  • für die akusmatische Musik wichtig : Festival Futura 1993
  • Im Rahmen von futura hat JP des cours d’interpretation angeboten
  • festival futura (Wikipedia)
  • festival futura
  • 2019 une oeuvre trois fois interpreter

GRM verpflichten die Komponisten an die table de mixage

  • lange nicht alle Komponisten sind gute Spatialisten
  • Spatialisation ist ein eigener Beruf
  • JP trifft auf erbitterten Widerstand von Seiten der GRM
  • Ferreyra: l’interprête casse tout
  • Die Komponisten kennen das Stück aus dem Studio (qauadrophonisch), aber die Situation in der Salle de concert ist etwas ganz anderes, zahlreiche Lautsprecher im Raum verteilt, oben, unten, hinten vorne – damit muss man umgehen können

Setzt eine Interpretation eine Partitur voraus?
JP erarbeitet “un relevé”

  • graphique
  • manchmal auch textuell oder beides
  • chonometré
  • = à posteriori, noter ce qu’on entend

handelt es sich um eine «partition de diffusion»?
→ diffusionscore Denis Smalley (*1946)
JP vermeidet das Wort “Partitur” für diese Aufzeichnungen
Partitur steht für die Erarbeitung einer Notenschrift
das enregistrement sei die Partitur
das ist entscheidend

  • le relevé ist so objektiv wie möglich
  • faire des indications objectifs
  • il faut se preparer, ajouter des informations
  • il faut écouter l’oeuvre et jouer par cœur
  • La composition de l’écoute

→ vgl. Jonathan Prager : L’interpretation acousmatique.pdf
1970 gab es très peu de réflexion sur l’interpretation
seit 1990 ist die Lage bereits etwas besser

 


Begriff der Interpretation
Problematik der Interpretation: Interpretation abschaffen, Interprety überflüssig machen, keine Klagen vonwegen Unspielbarkeit mehr ertragen müssen, kein renitentes Verhalten bei Proben, ohne Interpret. → vollständige Autonomie der Komponisty
Enregistrement als Partitur / Schrift, dann kann/muss die Partitur interpretiertbar werden/sein

organizer l’acousmonium wird für jedes Stück und nicht umgekehrt das Stück auf das Acousmonium. Trotzdem muss es etwas wie eine “implantation universelle” geben, denn man kann nicht jedesmal umstellen.
Auch in Italien, oder in Japan wird mit dem acousmonium gespielt
Aber nicht in Deutschland

JP unterschiedet

  • écoute domestique
  • pièces radiophoniques
  • statische Stücke (Radique)
  • pièce / des oeuvres stereo → transmission au viavant, dann gibt es eine cohabitation
  • pieces multiphoniques: fixent le sons dans l’éspace, les hautparleurs sind ins Stück eingeschrieben, einkomponiert, es gibt keine Interpretation, comme au cinéma

 


Festival Futura
Denis Dufour
GRM→ festival Futura
Concerts en dehors des institutions
Le grand acousmonium Motus → mehr dazu im Link zum Festival (siehe oben)

Das Festival fait jouer les pieces historiques ­– continue de jouer l’acousmonium
JP wollte Stockhausens Hymnen aufführen, interpretieren
Stockhausen hat die Spatialisation zwar festgelegt, kannte das Acousmonium aber nicht
JP erhielt die Rechte nicht, Stockhausens Hymnen auf dem Acousmonium zu spielen, er hätte im Gegenteil dafür zahlen müssen, die Hymnen aufführen zu dürfen. JP interpretiert die Symphonie des alpes von Dieter Kaufman

 


221222
Futura / GRM / GMEB / IRCAM / M&R musiques-recherches, Tape-music-movement → versch. Kontexte der Begriffe

Schreiben mit Stimmen – Mehrzahl
Nach Dufrêne sei sich Chopin nicht im Klaren, was er mit dem Körper mache. Der Körper als etwas Einzigartiges?, eine Einzelheit, eine gefühlte Einheit?, dessen Spuren nicht überschrieben werden sollten (Chopins exzessives Overdubbing)? Der Körper, der eine STIMME HAT, die im enregistrement aufgezeichnet/registriert oder geschrieben wird. Welche Rolle spielt Psychoakustik? Stimmgeräusche, Interpretation der Geräusche als Körpergeräusche. Insbes. Atmungsgeräusche evozieren die menschl. Gestalt.

Auf die Klangfarbe/Gestalt fokussieren und von der Prod./Quelle abstrahieren.
Für Schaefer (wie Oliveros) steht das registrierende Alles-hören d. Mikrophon Modell.

JP: es sei komplizierter
nicht nur ein Frequenzen-Hören, sondern zB “la masse” etc.
→ das begriffliche Repertoire vgl. Schaeffer
in seiner Recherche steht der Kontext der Klangfarbe, kontextbezogene Anschauung (Kontextualisieren und Verstehen in einem?) im Mittelpunkt.

 


Schreiben mit Stimme (Einzahl)
Der integere Körper. Den Körper durch/mit der Aufnahme nicht drangsalieren / bedrängen / integer lassen/Unversehrtheit des Körpers. Die Aufnahme weder rückwärts noch vorwärts noch übereinander kopieren. Vgl. 156 Log Schreiben mit Stimmen_Workshop → Stichwort: Gewalt (einschreiben, einritzen)

Zeitachse. Deren Manipulation das dokumentarische Material in eine x-beliebige Materialsammlung überführt. Wolman hat die Zeitachse nicht manipuliert, und Dufrêne? Chopin kannte keine Grenzen. Dufrêne kritisiert Chopin bezüglich der Überlagerungen

Begriff der Dokumentation
Inwiefern ist Dokumentation nur “vermeintlich” dokumentarisch? “Präsentation” immer auch “Repräsentation” = es gibt nur symbolische Verschriftlichungsprozesse. Es gibt keine pure Datenschriften? Das Setting schreibt mit…?

037 Log 221220
musique concrète: Fokus Stimme

221220 Treffen mit Jonathan Prager (*1972, Lyon)
«composer, teacher and one of the few performers trained in the spatialization of acousmatic works»
(zit. n. inner space: Jonathan Prager)
facebook: Jonathan Prager

Pierre Henry: Apocalypse du Jean
Lu par un acteur (moderateur de la radio?), voix très pose, la voix parfait
Pierre Henry : Messe de Liverpool avec Jacques Spagna
Pierre Henry: INA: Messe de Liverpool
voix comme matériel: brut, plutôt des sons vocaux
Maurice Béjard → Messe pour le temps present (1967) ≠ Messe pour Liverpool (1967-70)
le KKKK du Kyrie éleison mit violoncelle und tiefe Stimme (=3stimmig)
Kyrie:

  • lesion, chri, son, elisonel, christri, stechri (Silben-Komp)
  • Strohbass: kyrie élison + Cello + Silben (mehrstimmig)
  • Konkrete Poesie + Instr // Stimme overdub (Chorische Einzel-Stimme)

Gloria
Vorsänger / Skandierte Lautfolge
franz.-latenische Lautlichkeit
chorischer Sprechgesang im Hintergrund
hang-artiges Instr. / Klavier
Sanctus
Solostimme (sprechen + Singsang (Schluss))
Silben: benenen, sanan, santus, [oh]
überartikuliert, laut
Saiten-Impulse, Saiten-Arpegg. und gezupft
Schreiben mit Stimme → Aufzeichnung, weiter nichts
erst Stimme, dann dazu improvisiert (Klavierkorpus)
Partiur?, was ist notiert und was nicht?
Agnus Dei
4-5 Stimmig gestaffelt, räumlich
Hall, Silbensprache, Repetitionenen → gestottert, laut
Cymbales, re/li und Solo-Silbensprache, später Echo-Sprechchor
Mehr(ein)stimmig-monotones Lamento und Gliss
Communion
mit Radiogeräusch, Liegeton Orgel ev. auch Stimme
stark elektronsisch verfremdet
insges. elektronisch
Tonband wird als Kompositionswerkzeug eingesetzt, Stimmen experimentieren mit Sprache und mit Overdubro. Studiogemässer Einsatz des Mikrophons


Michel Chion
La temptation de St. Antoine (nach Flaubert)
avec la voix de Pierre Schaeffer
zu 80% unbearbeitet = premier plan und humour


Parmigiani & Bayle

La divine comédie


Luc Ferrari
beaucoup des sons de la vie et la voix
plus “realiste”
pris sur le vif, comm pour un reportage, “pas prepare”

 

036 Log 221218

Sternstunde Philosophie mit Kim de l’Horizon
mit C, gestern ohne gemeinsamen Filmabend
heute nachlegen für unsere Morgensession
seit Monaten! in CH und Gekritzle auf den Tischplatten

5:53
wenn etwas in die öffentliche Sphäre = politische Sphäre dringt
→ ist man gezwungen, sich dazu verhalten
„der Körper chänellet“

13’
Monique Wittig, Philosophin und feministische Theoretikerin
Foucault —> Regime der Sprache

22:20
weg vom Essentialismus in eine körperliche, materielle Welt
Praxis, Rituale
neue Sinnlichkeit
Gegenzauber

35:20
Haraway, Rosi Braidotti, Karen Barad
Neuer Materialismus
Material ist aktiv, hat agency
Christliche Kultur trennt zwischen Geist und Körper
aber es gibt nur Körper
Geist ist Teil der Materie
Energie kann nicht vernichtet werden, sondern nur transformiert

42:20 / 43:50
Eva von Redecker (*1982)
Besitzt ist das Recht zu zerstören
https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_von_Redecker

44:40
US feministische Philosophie und Ritualpraxis Starhawk (*1951)

54:30 / 56:00
Silvia Federici
die Hexen und die Wilden → als die Ausgeschlossenen
die Allmende waren sehr wichtig
mit Hecken ausgrenzen
→ aushecken

12.-14 Januar Philosophie Festival in Zürich
die öffentliche Sphäre als politische Sphäre
Lesefutter und die Keramikfiguren!
engl. Gesinge und brüchig
(lieber Chris, endlich kapier ich’s)
C: denkt Latour

 

 

 

 

 

 

 

036 Log 221218 Lieux Lettristes

La Rose rouge
1947 → 53, rue de la Harpe / 76, rue de Rennes
disparaît en 1956

Rose rouge, rue de la Harp

Rose Rouge, rue de Rennes

 

Le Tabou
33 de la rue Dauphine
à l’angle de la rue Christine
gegründet 1947

 


Salle Sociétés des Savantes

8, Rue Danton


Relais Odéon
132 Bd Saint-Germain, 75006 Paris


TNP, Palais de Chaillot
Place du Trocadéro
24 mars 1963
la Pathétique de Wolman
poésie lettriste, récital


Théâtre national de l’Odéon
Place de l’Odéon
18 février, 1964
La poésie et la musique lettristes et aphoniste

 

 

Théâtre le Vieux Colombier
21 Rue du Vieux Colombier
75006 Paris
1969 Liberté de parole, 36 heures d’action poétique permanente



 

 

 

 

035 Log 221217
Dufrêne_Artaud_Debord

19.04.1973 France culture: François Dufrêne et la poésie sonore
François Dufrêne: «..Artaud était beaucoup plus efficace pour employer un mot facile que un tas de gens qui font dans le mixage et dans le tripotage, […] Artaud sentait physiquement ce qu’il disait et tous ces gens-là sent assez peu les choses physiquement, sont des intellectuelles […] mais il est certain que tout mon effort porte sous le physique et sous la spontanéité et sur l’oublie de ma culture»

Renverser le monde
Michel Mension
…..Guy Debord aimait bien nos inégalités
Debord dépasser le cadre surréalisme
résoudre le rapport entre l’art, la vie et la politique
remplacement de l’art par une succession de situations

 


Archive, dh. Publikationen, auch kleinere Auflagen, Zeitschriften, Einladungskarten, Fotokopien aus Büchern, Zeitschriften

  • IRCAM Mediathèque
  • Maison de la Radio
  • Galerie Oudin: Chopin siehe 20 Log 221128_29
  • Galerie 26 Chaises
  • Souffle Continue
  • Galerie Loeve (Acquaviva)
  • Archives écrites de la radio
  • BnF
  • INAthèque: Radio

Notizen zu Aufnahmeprozessen, zur Organisation der Studios, zur Arbeit mit Mikrophonen
→ Nachlässe Schaeffer, Dufrêne, Chopin

 


Rencontres:

  • Beatriz Ferreyra
  • Simone Rist
  • Jonathan Prager
  • GRM: Nicola Debade

 


écritures automatique / Schreiben mit Stimmen

  • Studio wird für jede Aufnahme eigens eingerichtet = Begriff d. Instruments
  • trial and error Vorgehen
  • Audio-Equipment- und Hör-Konstellationen
  • Notizen zu den Vorbereitungen
  • Keine Interpretation/Aufführung, sondern Diffusion statt (oder als) Verkörperung
  • layering, reverse playing, cutting, splizing, das speed up/down nicht zurückverfolgen lässt (transparent) – die Arbeitsprozesse überschreiben sich
  • Schnittvorlagen Cage: Williams Mix
  • Stockhausen Vorgaben f. Gesang der Jünglinge
  • Einzigartige Audiotracks, verdinglicht, folglich multiplizierbar.
  • Hier der single Audio-Track, dort die egomane Interpretation – die einzigartige Aufzeichnung, die wieder und wieder das Gleiche abspult/hervorbringt
  • Die abrufbare Einzigartigkeit setzt deren Multiplizität voraus
  • Stockhausen: dass sich seine Studioarbeit von der Refl. seiner Praxis markant unterschieden hätte (M.)
  • Henri Chopin zu seiner Studiopraxis: niemand wird auf Grund dieser Beschreibungen Chopins Verfahren aufgreifen, wiederholen. Nicht im Sinn der Interpretation. Interpretation ist nicht gewünscht, vorgesehen, Interpretation wird unmöglich –
  • Audioscoring gibt Auskunft über das Wie….
  • Original (hat mit Konsequenzen zu rechnen)

 

ENREGISTREMENTS SONORES

  • 1950 41Åã5 / 10 (3′20), enregistrement chez M. Billaudot, juin.
  • Vous ne pourrez rien pour l’homme seule (4′00), enr. chez M. Billaudot, novembre.
  • 1951 Improvisation – mégapneumes (6′30), enr. chez M. Billaudot, mai.
  • 1953 Vive l’Internationale (4′30), enr. chez l’auteur, 1e janvier.
  • 1954 Le double doute – mégapneumes (2×7′), enr. chez l’auteur, 3 juin.
  • 1957 C’est la fin – mégapneumes (14′), enr. chez l’auteur.
  • 1958 Le monologue int.rieur – mégapneumes (29′), enr. chez l’auteur, décembre.
  • 1959 La Fiancée du pirate – mégapneumes (12′), enr. chez l’auteur, avril.
  • 1961 Improvisation – mégapneumes (12′), enr. ORTF (Du lettrise . l’aphonisme, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, 2e Biennale von Paris), octobre.
  • 1963 Improvisation – mégapneumes (9′30), enr. studios Barclay, 24 mars. L’homme sans voix et la femme sans tête (7′30), enr. ORTF (3e Biennale de Paris, 1e novembre.
  • 1964 Improvisations – mégapneumes (11′), enr. Radio Canada, 7 mars. Deux t.moins de moins (2′30), enr. Radio Canada, duo avec François Dufrêne.
  • 1965 Un coup pour rein (4′20), enr. Radio Canada, 13 novembre. Tu vas la taire ta gueule (5′30), enr. Radio Canada, 13 novembre.
  • 1966 Le crirythme et le mégapneume (contrefaible) (15′00), duo avec François Dufrêne.
  • 1967 La m.moire – mégapneumes 67 (3′12).
  • 1972 Ralentissez les cadances – mégapneumes (2′25), sans date. Wolman et son double (la gr.ve g.n.rale) (31′), (certainement avec Jean-Louis Brau) Gil Wolman et ses Callas (3′17)(1)

DIFFUSIONS

  • 1960 „Le monologue intérieur“, Anthologie de la poésie experimentale, festival d’art d’avant-garde, Galerie des Quatre Saison, Paris, 22 novembre.
  • 1968 „Beyond the World“, émission sur la troisième chaîne de la BBC, 25 juillet.
  • 1972 „Mégapneumes 67” [extrait], Pour une rencontre, Théâtre Le Palace Paris, 17 mai.
  • 1979 „Le crirythme et le mégapneume (contrefaible)” (15′00), Concert mainfeste, soirée François Dufrêne, Porte de la Suisse, Paris, 13 novembre. (2)

INAtheque
Du dadaisme à la poésie sonore: Raoul Hausmann, Henri Chopin

 

 

034 Log 221214 Publikationsformate
Anne Käthi Wehrli

Anne Käthi Wehrli, b. 1978 in Aarau (CH), lives and works in Zurich (CH)

Anne Käthi Wehrli is a pharmacist, performer, draftswoman and makes fanzines, installations and radio.  She has been involved in the DIY scene since the 1990s, produces numerous fanzines alone or together with friends and artists and gives fanzine and radio workshops. Her works combine different media and objects to complex yet light-footed confrontations with topics such as housewives, female sexuality, curiosity, chemistry, conflicts, cafés, bakeries, post offices, offices, freedom, public space, exuberance, surveillance, dust and data.
Anne Käthi Wehrli studied pharmacy and simultaneously founded the DIY publishing house Catalina TM. Since 2006 she has been making radio broadcasts on Radio LoRa 97.5 MHz. In 2016 the book «In den Lebensmitteln drin geht es zu und her wie in einer Stadt» was published by Corner College Press, which collects texts and drawings from 1993 to 2016. (zit n. PARTOUT)

Anne Käthi Wehrli: Mach’s, Frida Magazin, 2022
Anne Käthi Wehrli, Les Complices, Zürich, 2012
Anne Käthi Wehrli: Love, Nieves, 2004

 

 

 

034 Log 221214
ZOOM mit Andrea und Chris

Wie es Andrea geht…an der Istensteiner im Parterre
Orthostase / Kreislaufprobleme
im Spital zusammengebrochen
auf die operierte Hüfte gefallen
ob’s weh tue, fragt die Nachtschwester, routiniert

zu Hause – Angst zu kollabieren
alle 2 Stunden auf’s Klo, auch in der Nacht
anstrengend
Tee in der Thermoskanne in der Umhängetasche
alle Hände voll
….wie wär’s mit einem Rollator?

Chris loggt sich ein
wie es gehe?
später Fränzi im Amerbach-Groove: das Team der Schule war zu Besuch,
F. kocht für alle
endlich wüssten sie jetzt, wo F sonst so steckt.
F. bringt A ein Urinoir für die Nacht, hilft‘s?

Christl erzählt von den Freundschaftsabenden im Humbug
A wird noch alles zu hören bekommen von Dagmar
1. Abend gemütlich
2. Abend war die Hölle los, C hätte ganze Strophen vergessen
Bärbel und Sybille mega / laut, Anne-Käthi Wehrli rührend
Evi mit Tränen in den Augen
Tiere: Elephant, Pferd und Koala
also: konzertante ATH, kein Problem.

D in den Katakomben der Archive
Batch hier, Akkreditierung dort, der Zugang zu den Archiven kompliziert
nicht einfach reinzukommen. Auch in der Security Zone der Archives écrites: pas de numéro de telephon? – je ne peux pas vous aider Madame
…NATIONAL de FRANCE, darunter ist es nicht zu haben
F erinnert, dass für die Terrasse vom BnF Mitterand gigantische Mengen Tropenholz verbaut worden sind – grosser Skandal. Tropenholz sei dauerhafter als alles, aber la France sei doch keine Kolonialmacht mehr! Tropenholz ­– forget it!

Zugang zu den Archiven: angeben, was man sucht. Keine Freihandbibliothek, wie das IRCAM, Bibl. Kandinsky, Galerie Oudin

Archives écrites: im Kabäuschen stapeln sich die Folianten der gesammelten Ausgaben von „le Hautparleur“, etc. Wieviele Recherche-Kabäuschen gib‘s? Es gibt noch einen zweiten Arbeitsplatz.

As ZOOM-Recording
Nach dem das Rec. angehalten wurde
Andrea – sie hätte das ZOOM aufgezeichnet
weil sie sich für „Dokumentation, Interpretation, Memoire“ interessiere.
→ Gründung der Université des amies

→Desirable past

Da gäbe es noch andere Begriffe
→ siehe Mail von Andrea:
der begriff des kritischen fabulierens finde ich [A] ziemlich super.
und bei den mythen hab ich es immer ein bisschen schwer.
doch von audre lorde war ich ja kürzlich grad so begeistert…

wie fokussiert ich mich in diesen tagen verhalten kann
bleibt mir unklar.
ich freue mich, haben wir einen termin in die nächste woche geworfen.
ich schätze die zoomtime mit euch.
schön war auch fränzi heut dabei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

033 Log 221213
Archives sonores de poésie

Bonjour
Nous ne gérons plus ce projet, il faudra s’adresser à leur équipe:
https://asp.huma-num.fr/s/archives-sonores/page/projet
Cordialement,
Motasem

On Mon, 12 Dec 2022 at 11:03, dorothea schuerch <doch@hispeed.ch> wrote:
Bonjour
Thank you very much for your reply.
Unfortunately you have not contacted me again.
I would like to visit the archives sonores de poésie.
My stay in Paris is coming to an end, on 12/29. i travel back to Switzerland.

I hope to hear from you again,
Dorothea Schürch

> ….[Angaben gelöscht] hat am 02.12.2022 18:42 CET geschrieben:
> Hi Dorothea Schürch,
> Thanks for contacting us!
> We will answer you soon.
> Sincerely,
> Archives sonores de poésie
> https://asp.huma-num.fr/

 


Punkt 10h an der rue du Général Mangin
keine Nummer von Mme Jessica?
keine Nummer von Jean-Batiste Garcia?
komme ich über die Security Zone je hinaus?